Eigenmarken sind nun Vorreiter in den Supermarktregalen

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Geschrieben von: Benoit Gruber

„Eigenmarkenprodukte sind mittlerweile ein fester Bestandteil im Angebot der Vollsortimenter und können sich sogar als Vorreiter platzieren. Der Einzelhandel profitiert von der hohen Markensichtbarkeit und schafft Mehrwerte für alle Stakeholder“, sagt der Geschäftsführer von Trace One in einem Artikel auf der Fachwebsite Economie Matin.

 

Trace One bietet eine der weltweit führenden, digitalen Kollaborationsplattformen für Einzelhändler und Eigenmarkenhersteller, welche sich auf die zentralisierte und standardisierte Zusammenarbeit über cloud-basierte Anwendungen spezialisiert hat.


Laut Christophe Vanackere entwickeln die Einzelhändler, nachdem sie sich jahrzehntelang auf die Vermarktung großer nationaler Marken konzentriert haben, nun „ihre eigenen Produktlinien, mit denen sie sich von der Konkurrenz abheben können“. Diese Strategie „ist für die großen Einzelhandelsunternehmen von entscheidender Bedeutung - nicht nur für ihr Image, sondern auch für ihre Geschäftsentwicklung. Eigenmarken geben ihnen die Möglichkeit sich zu profilieren und Verbraucher durch innovative Markenkonzepte langfristig zu binden.“
Die Bedeutung der Eigenmarken für den Handel und die Konsumgüterindustrie, und der Aufstieg, den die Eigenmarkenprodukte erzielten, erklärt sich größtenteils durch eine progressive und kontinuierliche Ausweitung des Produktangebots der Eigenmarken. Diese sind bei Weitem nicht mehr als "Copycats" nationaler Marken anzusehen, sondern unterscheiden sich deutlich mit einem hohen Innovationgrad, Originalität und Preisdifferenzierungen. „Die Eigenmarken stehen mittlerweile für Qualitätsprodukte, mit denen sich Handelsunternehmen von großen Marken abheben können“.


Gleichzeitig setzen mehr Verbraucher auf Eigenmarken, weil sie diese bei ihrem Stammsupermarkt erhalten und sich durch das „One-Stop-Shopping“ den Besuch in einen anderen Laden sparen können. Handelsketten haben ihr Sortiment stark erweitert und gehen mit Eigenmarken auf die Bedürfnisse nach mehr Personalisierung und Transparenz ein.


Der Aufstieg der Eigenmarken geht mir einer wachsenden Besorgnis der Konsumenten einher, was die Qualität und Herkunft ihrer Konsumgüter betreffen. Die Forderung nach mehr Transparenz, erachtet Christophe Vanackere als einen der Hauptvorteile der Eigenmarken. Bei ihnen können die Einzelhändler „ihren Kunden die Herkunft und Kontrollmaßnahmen entlang der Wertschöpfungskette garantieren und sie in ihren eigenen Geschäften, mit einer klaren Botschaft, darüber informieren.“


Die positive Entwicklung der Eigenmarken wird laut dem Geschäftsführer von Trace One durch das verändernde Konsumverhalten der Verbraucher anhalten, die „in den letzten zehn Jahren verstärkt nach gesunden und nachhaltigen Produkten fragen.“ Innovation, Wohlbefinden und Regionalität stünden weiterhin „im Zentrum der Aufmerksamkeit und bieten großes Potenzial für Eigenmarken“.


Auch Prognosen deuten darauf hin, dass das Wachstum der Eigenmarken anhält und sich in den kommenden Jahren sogar noch beschleunigen wird. Nach einem Wachstum von 2 bis 3 % in den letzten Jahren ist der Umsatz mit Eigenmarken im Jahr 2021 um 6 bis 8 % gestiegen. Dieser Zuwachs ist größtenteils, aber nicht nur, auf die Corona-Krise zurückzuführen. Die Stakeholder der Konsumgüterbranche können von dieser guten Entwicklung und den guten Aussichten profitieren; angefangen bei Lieferanten von Rohstoffen und Frischeprodukten, über Hersteller bis zu den Handelsunternehmen selbst.


Die Marktdurchdringung von Eigenmarken in Europa liegt derzeit bei 35 % und dürfte innerhalb von 3 oder 4 Jahren 50 % überschreiten. „Es gibt noch viel Raum für weitere Verbesserungen in den Märkten“, fügt Christophe Vanackere abschließend hinzu.